Projektbeschreibung
Die OGE-Verdichterstation in Werne ist die zentrale Drehscheibe im deutschen Erdgasnetz. Mit rund 25 Milliarden Kubikmeter jährlich fließt rund ein Viertel des in Deutschland verbrauchten Erdgases durch die Verdichterstation Werne.
Über fünf große Eingangsleitungen strömt das Erdgas aus Norddeutschland, der Nordsee und den Niederlanden in die Station. Nach der Reinigung des Gases erfolgt dessen Verdichtung über nun elf Kompressoren, angetrieben durch Gasturbinen mit einer Gesamtantriebsleistung von ca. 160.000 kW. Mit Ausgangsdrücken von zu bis zu 100 bar verlassen die Gasströme die Station über acht Ausgangsleitungen und werden deutschlandweit in alle Richtungen verteilt.
Bestandteil des Projekts war der Zubau von drei Verdichtern mit einer Gesamtleistung von 51 Megawatt mit den zugehörigen verfahrenstechnischen Komponenten (Kühler, Filter), den Gebäuden, der Infrastruktur sowie der Energie- und Leittechnik. Alle Arbeiten erfolgten bei laufendem Stationsbetrieb, es war sozusagen eine „Operation am offenen Herzen“.
Die Anlagenerweiterung ermöglicht zukünftig durch die Reversierung (Umschaltbarkeit) künftig eine Umkehr der Gasströme. Damit werden der Nord-Süd- wie auch der Süd-Nord-Transport gestärkt und die Transportkapazitäten um 500.000 Kubikmeter je Stunde auf 6,5 Millionen Kubikmeter je Stunde deutlich erhöht. Darüber hinaus ist der Ausbau der Anlage eine wichtige Voraussetzung für die anstehende Umstellung von L- auf H-Gas in Deutschland. Ohne schwere Unfälle konnten die Arbeiten nach über 5 Jahren Bauzeit erfolgreich fertiggestellt werden.